Sozialausschussabschied: CDU dankt Lutz Degener für sein großes Engagement

19.04.2018

Am Dienstagabend leitete Lutz Degener (CDU) zum letzten Mal die Sitzung des Wedeler Sozialausschusses und nicht nur die CDU bedauert seinen Abschied.

Denn Lutz Degener hat sich viele Sympathien erworben durch seine charmante Art und seinen Hang zu ironisch-direkten Frozzeleien. So hat er nicht nur den Sozialausschuss durch so manche Untiefe geführt, sondern auch den Diskussionen in der CDU-Fraktion seinen markanten Stempel aufgedrückt.

Doch zur Kommunalwahl am 6. Mai tritt Lutz Degener nicht wieder an und so ist auch im Wedeler Rat für ihn bald Schluss - nachdem er bereits vor fünf Jahren aus dem Pinneberger Kreistag ausgeschieden war, wo er ebenfalls den Sozialausschuss geleitet und darüber hinaus die Position des 1. Stellvertretenden Landrates inne gehabt hatte.

Ganz zurückziehen aus der ehrenamtlichen politischen Arbeit in Wedel möchte er sich vielleicht dann aber doch nicht. So hat er intern bereits signalisiert, in der neuen CDU-Fraktion als bürgerliches Mitglied zur Verfügung zu stehen. Wenn man ihn denn noch will und braucht. Doch daran kann es keinen Zweifel geben...

Michael C. Kissig
Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion

 

 

Hier lesen Sie den Bericht des Wedel-Schulauer Tageblattes über die Sitzung des Sozialausschusses vom 17.04.2018

Gut aufgestellt, gut angenommen

Drei Jahresberichte hatte Lutz Degener in seiner letzten Sitzung als Vorsitzender des Ausschusses für Jugend und Soziales entgegenzunehmen. Der Christdemokrat tritt zur Kommunalwahl nicht mehr an und verabschiedete sich daher Dienstagabend aus seiner Funktion, nicht aber endgültig aus der politischen Arbeit. Möglicherweise komme er als bürgerliches Mitglied wieder, verriet er den Kollegen.

Den Anfang der durchweg zufriedenstellenden Situationsberichte machte Rainer Bleuel fürs Stadtteilzentrum „mittendrin“, wo der Ausschuss diesmal zu Gast war. „Wir sind gut abgefragt und stehen breit da“, stellte er fest. Im Abendbereich sei die Einrichtung sogar jeden Tag belegt. Das Angebot an Sprachkursen sei zurückgegangen. Dafür würden sich neue Gruppen etablieren, die sich auf ihre ethnische Zusammengehörigkeit besinnten. „Da wächst etwas“, sagte Bleuel. 40 bis 50 Kooperationspartner unterstützten das Zentrum beim „reichhaltigen Mix“, der angeboten werde. Auf die Frage von Stephan Bakan (WSI), wieso das Spektrum der 15- bis 24-Jährigen unterrepräsentiert sei, antwortete der Leiter: „Sie sind nicht Schwerpunkt unserer Arbeit.“ Dennoch bekämen Jugendliche natürlich Unterstützung und Hilfe. Aber um ein offenes Haus mit Handlungsspielraum und eine Anlaufstelle für alle bleiben zu können, müsse man sich auch Grenzen setzen. Das konnte Degener gut nachvollziehen. „Eine Beschränkung, um nicht zu zerfasern“, verdeutlichte er.

Der Bericht des Kinder- und Jugendzentrums (Kijuz) wurde von den Ausschussmitgliedern als besonders lebendig gelobt. Erfolge in der Schularbeitenbetreuung erklärte Leiterin Maren Kallies mit dem fehlenden Druck, der für die Einrichtung von Vorteil sei. „Kinder verhalten sich anders im Kijuz.“ Sie könnten dort ihre Stärken anders ausleben. Eine hohe Fluktuation hielt die Leiterin wiederum für ganz normal. „Jugendliche handeln emotional, nicht rational“, erklärte sie. Dass Mädchen mit 30 Prozent in der Besucherstatistik auftauchten, sei besonders. „Darauf können wir stolz sein“, ordnete Kallies die Zahl ein. Und stellte klar: „Wir stecken sehr viel Arbeit da rein, dass die Mädchen sich bei uns wohlfühlen.“

Der Anteil der Mädchen in der Teestube der Christuskirche beträgt 25 Prozent. Auch eine zufriedenstellende Größe, so der Tenor der Ausschussmitglieder. Klaus Heester Lischke wollte in seinem Jahresbericht für die Einrichtung allerdings nicht nur Positives vermelden, sondern auch die Chance nutzen, auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen. Ihn beschäftige, wie bereits im vergangenen Jahr, die Situation im Ganztagsbetrieb der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule, in den die Teestube aktiv einbezogen ist. „Der Alltag wird bedient“, sagte Heester Lischke. Ein Austausch mit den Lehrern sei jedoch nur punktuell möglich. Da gebe es weiteren Bedarf in struktureller Zusammenarbeit. „Es gibt deutlich zu wenig Personal, und die Ressourcen werden nicht mehr“, stellte Eike Binge vom Fachdienst Bildung, Kultur und Sport dazu fest. „Schulen werden vom Land nicht ausreichend ausgestattet, das wirkt auf die kommunale Ebene zurück“, erklärte sie.“

Degener nahm das Problem zum Anlass, um darum zu werben, die Zuschnitte der Ausschüsse Jugend und Soziales sowie Bildung, Kultur und Sport für die neue Wahlperiode zu überdenken.