FOTO: HEINKE BALLIN
Von Heinke Ballin, Wedel-Schulauer Tagablatt
Die Wedeler Christdemokraten schließen sich dem aktuellen Trend in ihrer Partei an und schicken immer mehr Frauen nach vorn. Das bewiesen sie auch auf ihrem Neujahrsempfang im Foyer des Stadttheaters. Die neue CDU-Stadtverbandsvorsitzende Vivien Christine Clausen begrüßte mit Sekt, Selter oder Orangensaft viele Gäste aus Politik, Verwaltung und Kultur und startete den Abend erwartungsgemäß mit einem lobenden Rückblick und einem hoffnungsvollen Blick voller Tatendrang in die Zukunft der Wedeler Konservativen. So kommentierte sie, dass Wedel genau den Stadtpräsidenten habe, den die Stadt auch verdiene, und meinte dabei den von ihr geschätzten Michael Schernikau. Clausen hatte ebenfalls dafür gesorgt, dass Bundestagsmitglied Elisabeth Motschmann, kulturpolitische und medienpolitische Sprecherin der CDU und Mitglied des Bundesvorstands, als Gastrednerin anwesend war.
Als Studentin in Bremen hatte die junge Christdemokratin vor ihrem Umzug nach Wedel Motschmann bei zwei Wahlkämpfen in Motschmanns Heimatort Bremen unterstützt. Motschmann selbst erzählte, Clausen habe sie nicht nur gemanaged, sondern „gepusht und getriezt“, aber beide müssen das sehr freundschaftlich und respektvoll überstanden haben.
Die heute 66-Jährige hat in den 1970er und 1980er Jahren zusammen mit ihrem Mann Pastor Jens Motschmann in Itzehoe gelebt und zum Entsetzen vieler frauenbewegter Menschen im benachbarten Kreis Steinburg für die Rückkehr der Frauen zu Heim und Herd plädiert. Seitdem hat die Politikerin eine enorme Entwicklung durchgemacht, die sie auch in ihrer Rede in Wedel sehr deutlich werden ließ.
Heute fordert sie als Mitglied im Vorstand der Frauen-Union sehr eindringlich die Rechte für mehr Beteiligung von Frauen in der Gesellschaft ein. „Wir Frauen können es genauso gut, manchmal sogar besser“ meinte sie. Ihr stehe da immer noch das Bild von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit seinen acht männlichen Staatssekretären vor Augen. „Die Frauen selbst müssen mutiger und selbstbewusster werden“, sagte sie.
Laut Motschmann haben die Deutschen bei einer Befragung ihre drei wichtigsten Sorgen mit dem Klimawandel, der Furcht vor terroristischen Anschlägen und der Migrationspolitik benannt. Alle drei Probleme seien schwer zu bewältigen, müssten aber erkannt und benannt werden. Die Herausforderungen im Jahr 2019 seien die Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, die Europawahl und der Ausgang des Brexits in Großbritannien.
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