Bernd Boscolo, pixelio.de
Sehr geehrter Herr Dennig, Sehr geehrter Herr Meyer,
im Namen des gerade neu gewählten Stadtverbandsvorstandes der CDU Wedel der jetzt mit einem Durchschnittsalter von knapp 39 Jahren und 50 Prozent Frauen und Männern den Neustart der CDU Wedel begonnen hat möchte ich Ihnen herzlich für Ihren offenen Brief danken. Sie sprechen uns absolut aus der Seele und wir haben bereits unser Engage ment und unseren Einsatz genau für das von Ihnen angestrebte Projekt festgeschrieben. Anbei finden Sie unsere Pressemitteilung vom 18. November 2021, in der Sie genau dies noch einmal nachlesen können.
Ihre Initiative ist super, um für Wedels Straßenver kehr eine Veränderung unter Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer zu erwirken. Dieses Vorhaben kann ein Musterbeispiel dafür werden, dass alle Parteien Wedels an einem Strang ziehen können, wenn es darum geht, unsere Stadt Wedel noch besser und leben swerter für Jung, Mitteljung, Mittelalt und Alt zu machen.
Mit diesem offenen Brief möchten wir Ihnen unsere Unterstützung signalisieren und freuen uns, wenn wir mit Ihnen gemeinsam ein Konzept aufstellen können, was genau diese längst überfällige Verkehrslage Wedels bearbeitet.
Im Vorwege haben wir ebenfalls schon einige Ideen und Stimmen gesammelt, die eine Verbesserung erzielen können, ohne den desaströsen Haushalt Wedels noch weiter stark zu belasten. Bestes Beispiel ist unser Vorstandsmitglied Torben Wunderlich, der gerade für den Schulweg unserer Kinder beim Übergang Breiter Weg zum Egenbüttelweg eine Verbesserung der Kennzeichnung des Radweges, der an dieser Stelle auf die Straße führt, erreichen konnte. Es ist doch unser aller Ziel, sichere Straßen, Radwege Co. zu erreichen und somit auch für die Kleinsten und Ältesten die besten Voraussetzungen für einen sicheren Verkehr zu ermöglichen.
Wir sind und bleiben absolut gesprächsbereit und freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Zusammentreffen, damit wir gemeinsam Anpacken können.
Vivien Claussen
Vorsitzende der CDU Wedel
Offener Brief
An die Verwaltung der Stadt Wedel
An die Ratsmitglieder und politischen Parteien der Stadt Wedel
Radverkehrsfreundliche Verkehrsplanung für Wedel - Auf dem Weg zu einer lebensfreundlichen Stadt
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Stadt Wedel schafft mit finanzieller Unterstützung der AktivRegion Pinneberger Marsch & Geest zumindest für die Dauer von 3 Jahren die Stelle einer Mobilitätsmangagerin und lässt ein Mobilitätskonzept erstellen . Diese Nachrichten aus dem letzten Jahr lassen uns hoffen, dass innerhalb der Verwaltung und den politischen Parteien eine Mehrheit existiert, die die Verkehrsprobleme in unserer Stadt erkannt hat und hin zu einer nachhaltigen und immissionsfreien Fortbew egung entwickeln möchte.
Da unsere Familien zwar jeweils ein Auto besitzen, aber bewusst versuchen, so viele Wege wie irgend möglich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Bus und Bahn zurückzulegen, haben wir diesen Weg für Wedel unterstützt und uns aktiv am Mobilitätsforum sowie den Bürgerworkshops beteiligt und unsere Ideen und Gedanken eingebracht. In der Vorbereitung auf die Termine mussten wir feststellen, dass die Stadt Wedel in der Vergangenheit eine Reihe von Gutachten, Konzepten und Bürgerworkshops zum Thema Verkehr hat erarbeiten lassen, u.a.
- Förderung von Nicht MIV Verkehr abseits der B431 aus dem Jahr 2005
- Radverkehrskonzept aus dem Jahr 2008
- Lärmaktionsplan aus dem Jahr 2009
- Umgestaltung der Bahnhofstraße aus dem Jahr 2012
Daneben oder daraus abgeleitet gab es eine Vielzahl an Ideen zu speziellen Maßnahmen für eine bessere Radinfrastruktur sowohl von der Verwaltung als auch aus allen politischen Parteien, die überwiegend keine Umsetzung fanden (z.B. der sogenannte Geestrandradweg, Ausbau des Auweidenwegs).
Die oben genannten Konzepte sind zum Teil nicht mehr aktuell, weil sie auf der gebauten Nordumfahrung und damit einem reduzierten MIV im Stadtzentrum basieren. Viele der darin genannten Maßnahmen hätten aber sofort und übe rwiegend ohne hohe Kosten zu einer deutlichen Verbesserung der Radwegnetze geführt, wurden aber leider bis heute nicht oder absolut unzureichend umgesetzt.
Wir haben daher große Sorge, dass auch die nunmehr im Rahmen des Mobilitätskonzepts erarbeiteten Maßnahmen in den Aktenordnern verschwinden und verstauben werden. Gespräche im Rahmen der Planungswerkstätte sowie im Freundes und Bekanntenkreis haben deutlich gemacht, dass wir diese Befürchtung nicht allein tragen. Vor diesem Hintergrund entstand die Ide e, durch eine Fahrraddemo den Mitbürgern in Wedel eine Möglichkeit zu geben, ihren Wünschen für eine fahrradfreundliche Stadt Gehör zu verschaffen. Innerhalb kürzester Zeit fanden wir in lokalen Organisationen wie dem Kinderschutzbund Wedel, dem Klimaschut zfonds Wedel, Wedel im Wandel und nicht zuletzt dem ADFC Wedel tatkräftige Unterstützer. Am 13.11.2021 haben sich dann um 10:00 Uhr bei schönstem norddeutschen Schmuddelwetter 240 Teilnehmer aller Altersgruppen, von Kindergartenkindern, Grundschülern, Juge ndlichen, Berufstätigen bis hin zu Rentnern auf Fahrrädern, im Kinderanhänger, auf dem Dreirad und sogar dem Fahrradrollstuhl auf dem Rathausplatz eingefunden und sind unter Begleitung der Polizei durch Wedels Straßen gefahren. Sicherlich haben Sie, sofern Sie sich nicht persönlich ein Bild machen konnten, aus dem Wedel Schulauer Tageblatt von der Demo erfahren. Herr Bastian Sue hat freundlicherweise bewegte Bilder von der Demo eingefangen und zu einem kleinen Film verarbeitet, der unter https://www.youtube.com/watch?v=x42VJUujUHk im Internet abrufbar ist.
Die trotz der widrigen Wetterverhältnisse und der kurzen Vorlaufzeit sehr hohe Teilnehmerzahl zeigt uns und wahrscheinlich auch Ihnen, dass i n der Wedeler Bevölkerung ein großer Wunsch nach einer nachhaltigen Veränderung der Mobilität besteht. Die Ergebnisse des Mobilitätsforums und der Bürgerworkshops aus diesem Jahr sind keine Meinungen einer kleinen Gruppierung, sondern werden von einer brei ten Basis getragen!
Aus diesem Grund möchten wir hiermit die Forderungen der Demo an Sie weitertragen:
- Entwicklung von Wedel hin zu einer Stadt, in der sich alle, jung und alt, sicher mit dem Fahrrad bewegen können
- Gerechte Verteilung der Verkehrswege
- Innerorts Tempo 30
- Sichere Schulradwege
Wir sind überzeugt, dass dieser Weg in einer Stadt wie Wedel erfolgreich beschritten werden kann, sofern alle Verantwortlichen dieses Ziel tatsächlich verfolgen. Vor diesem Hintergrund richten wir den Appell an Sie, d ie erforderliche Verkehrswende hier vor Ort unmittelbar, gezielt und überparteilich anzugehen, um Wedel weiter zu einer lebenswerten Stadt am Fluss zu entwickeln. Das Mobilitätskonzept wird (hoffentlich) einen guten Leitfaden liefern!
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Dennig und Gerrit Meyer
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