Abwahl des Bürgermeisters

28.03.2024

Die Wedeler Ratsversammlung stimmte in ihrer Sitzung am 28. März mit überwätigender Mehrheit (38/40) für ein Abwahlverfahren gegen Gernot Kaser.

Gerade eben hat der Rat der Stadt Wedel eine entscheidende Abstimmung durchgeführt – es ging um die Einleitung des Abwahlverfahrens. Das Ergebnis? Ein klares Votum dafür, ein Abwahlverfahren gegen den derzeitigen Bürgermeister, Herrn Gernot Karl Kaser, zu starten, basierend auf § 57d der Gemeindeordnung Schleswig-Holstein. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde erreicht, was bedeutet, dass Herr Kaser seinen Posten verlassen muss.

Frau Fisauli-Aalto übernimmt nun kommissarisch das Amt, zumindest bis zum Bürgerentscheid am 9. Juni. Wir möchten an dieser Stelle deutlich sagen, dass Frau Fisauli-Aalto selbstverständlich die Zeit hat, die Amtsgeschäfte zu übernehmen, da sie ihren eigentlichen Job auf ein Minimum reduziert und u.a. ihre Überstunden dafür nutzt. Ihr Hauptfokus liegt in den kommenden Wochen klar auf der Verwaltung der Stadt. Sollten die Bürgerinnen und Bürger auch für die Abwahl stimmen, bleibt sie im Amt, bis ein neuer Bürgermeister gewählt ist – und das muss innerhalb der nächsten sechs Monate passieren.

Inmitten der aufkommenden Gerüchte und Spekulationen über mögliche Nachfolger möchten wir klarstellen: Es gibt noch keinen designierten Nachfolger. Und das ist auch gut so. Denn die Suche nach einem neuen Bürgermeister sollte nicht von politischen Spielchen, sondern von der Frage geleitet werden, wer am besten für Wedel und seine Bürgerinnen und Bürger geeignet ist. Herr Kaser hat im Wahlkampf eine umfassende Transformation der Stadtverwaltung versprochen. Doch trotz der hitzigen Debatten in den sozialen Medien und der anfänglichen Begeisterung sowohl in der Politik als auch in der Verwaltung, bleibt die erhoffte Veränderung aus. Fast zwei Jahre sind vergangen, und noch immer herrscht Unklarheit darüber, wohin die Reise gehen soll, und welche konkreten Veränderungen geplant sind.

Die mangelnde Kommunikation und Transparenz hat zu einer spürbaren Verunsicherung und Verwirrung unter den Mitarbeitern geführt. Dies hat nicht nur die Motivation und das Engagement der Belegschaft beeinträchtigt, sondern droht auch, die Produktivität zu senken und die Fluktuation zu erhöhen. Eine effektive Führungskraft muss in der Lage sein, eine klare und inspirierende Vision zu vermitteln, offen und regelmäßig zu kommunizieren und die Mitarbeiter aktiv in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Leider hat Herr Kaser in all diesen Punkten versagt.

Liebe Wedelerinnen und Wedeler, es ist an der Zeit, dass wir uns der Realität stellen. Die Verwaltung unserer Stadt ist geprägt von einem Klima der Angst, der Verunsicherung, der Frustration und der Verärgerung. Es reicht nicht aus, der Öffentlichkeit große Veränderungen zu versprechen, wenn diesen Worten keine Taten folgen. In der aktuellen Situation und im Kontext des Abwahlverfahrens gegen den Bürgermeister von Wedel, Herrn Gernot Karl Kaser, stehen die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt vor einer Reihe wichtiger Überlegungen. Diese Überlegungen betreffen nicht nur die unmittelbare Zukunft unserer Stadt, sondern auch die Bewertung der Amtszeit von Herrn Kaser.


Es ist entscheidend, dass wir uns als Gemeinschaft folgende Fragen stellen:
Welche konkreten Veränderungen unter Herrn Kasers Führung wurden tatsächlich umgesetzt und inwiefern diese das Leben in Wedel verbessert haben. Die Transparenz des Entscheidungsprozesses bei wichtigen Projekten und Initiativen ist ebenfalls von Bedeutung. Es ist wichtig zu bewerten, inwieweit die Versprechen, die Herr Kaser während seines Wahlkampfes gemacht hat, erfüllt wurden oder sich in Erfüllung befinden und wie sich seine Führungsweise auf die Arbeitsmoral und die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stadtverwaltung ausgewirkt hat. Darüber hinaus sollten wir die Kommunikationskultur innerhalb der Stadtverwaltung unter die Lupe nehmen und untersuchen, welche Auswirkungen diese auf die Effizienz und Effektivität der Verwaltungsarbeit hatte. Die Frage, welche konkreten Schritte unternommen wurden, um die angekündigte Transformation der Stadtverwaltung zu realisieren und warum sichtbare Ergebnisse ausblieben, ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Rolle der Feedbackkultur in der Stadtverwaltung und Herrn Kasers Offenheit für Kritik und Vorschläge von Mitarbeitern sind ebenfalls wichtige Aspekte. Schließlich ist es wichtig, das Verhältnis zwischen der Stadtverwaltung und lokalen Unternehmen, Vereinen und Organisationen unter seiner Führung zu betrachten.

Diese Überlegungen sind entscheidend, um eine fundierte Entscheidung im bevorstehenden Bürgerentscheid zu treffen. Sie sollen dazu beitragen, eine tiefere Reflexion über die Amtszeit von Herrn Kaser anzuregen und den Bürgerinnen und Bürgern von Wedel helfen, die Zukunft unserer Stadt aktiv mitzugestalten.

In den kommenden Wochen bis zum Bürgerentscheid werden wir Ihnen weitere Informationen und Fakten zur Verfügung stellen, die unsere Entscheidung für das Abwahlverfahren untermauern. Unser Ziel ist es nicht, eine einfache Liste von Mängeln zu präsentieren, sondern ein umfassendes Bild der Situation zu zeichnen, das verdeutlicht, warum dieser Schritt unumgänglich war. Es geht um die Zukunft unserer Stadt und das Wohl aller Wedelerinnen und Wedeler.

Der Fraktionsvorstand